ad poets blog – Achtung! Die Frau Sichelschmidt denkt nach.

Der Geschmacksforscher

Online-Kunst mit Abendroth. > Pressemitteilung für mh-city.de. I. A. von SP+P. Text: ad poets, Elke Sichelschmidt. Bild: Laas Abendroth, im Besitz von Elke Sichelschmidt.

"Hängst Du mal den Müll auf, Schatz?"

mh-city.de präsentiert Laas Abendroth
Mülheim an der Ruhr, 23. November 2001 - Im Rahmen der ersten virtuellen Kunstausstellung des Mülheimer Internet-Portals mh-city.de lädt Geschmacksforscher Laas Abendroth in seine Privaträume. Zu sehen: Malerei, Multiples, Tonträger, Objekte.

Ein Grundriss gibt erste Orientierung in dem immerhin 19 Gemächer umfassenden Reich des erklärten Bungalow-Liebhabers. Jeder Raum erstreckt sich zweidimensional als Fototapete in dezentem Beige und beherbergt nur ein Exponat, das wie beiläufig irgendwo in das Interieur montiert wurde. Per Mausklick zoomt der Betrachter das Werk heran und bewegt sich dann weiter durch die Ausstellung.

Wer die Sicherheitsschleuse passiert hat, erlebt "Die erste glückliche Minute des Tages". Im Hauswirtschaftsraum direkt neben dem Bügelbrett warten wiederum "15 Frisuren, die jünger machen". Und das Musikzimmer bietet eine Hörprobe der neusten SOLL CD Produktion "Habe Arbeit" - eine Zusammenarbeit mit Künstlerkollege Sven Vieweg. Von dort aus geht es weiter durch Kapelle, Tresorraum und Bernsteinzimmer, und auch die Dampfsauna darf nicht fehlen. Denn dort hängt schließlich die "Übergangsjacke".

Keine Kunst für Humorlose also. Ein bisschen Provokation hier, eine kleine Spitze dort und dazu eine gehörige Portion wunderbarer Unsinn. Auf der schwarzen Leinwand im einzigen dreidimensionalen Showroom, dem winzigen Gästezimmer, bekennt der Neofluxist augenzwinkernd "Ich male nur, weil ich keine Freunde habe." Gerne wäre der 33-jährige schon mal Mitte 40. Deshalb hat er sein Geburtsjahr im handgeschriebenen Lebenslauf einfach ein wenig nach oben korrigiert.

Erfahrungen als ausstellender Künstler hat er ja auch schon reichlich gesammelt. In Nürnberg, Köln, Berlin, Hamburg und Istanbul. Auf der art multiple, der Art Cologne und dem Kunstmarkt D. Der besondere Reiz seiner ersten virtuellen Präsentation liegt für den Mülheimer darin, endlich mal den gesamten Showroom selbst erfinden zu dürfen. "Konzeptionell und gestalterisch hatte ich von Anfang bis Ende freie Hand", berichtet Abendroth begeistert. "Und selbst bei der technischen Umsetzung durch mh-city.de konnte ich mitwirken. Die Zusammenarbeit war wirklich prima." Das Ergebnis ist vom 24. November bis Ende Januar unter www.kunst.mh-city.de rund um die Uhr zu bestaunen.